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Stefan Ettlinger / Jina Park
18.3. – 23.4.2011


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Die offensichtlichste Gemeinsamkeit zwischen den Arbeiten der Künstler/innen dieser Doppelausstellung ist die Bezugnahme auf das Fotografische als Weltaneignung mit malerischen Mitteln – allerdings mit sehr unterschiedlichen Herangehensweisen. Während Stefan Ettlinger seine Kompositbilder als malerische Überlagerungscollage heterogener Räume gestaltet und auf diese Weise überraschende und paradoxe Nachbarschaften ins Bild setzt, zeigt Jina Park klare, wie mit Blitzlicht ausgeleuchtete, einheitliche Bildräume, deren Realismus selbst nie “fotografisch” wird. Es gelingt Park nicht zuletzt durch ihre äußerst durchdachte Bildauswahl, stimmungshafte, malerische Aspekte in konkreten Situationen ihrer Umgebung und ihres sozialen Umfelds ausfindig zu machen – ein ephemerer Zug jenseits formalistischer Inszenierung durchzieht ihre Bilder,




die sich banal scheinenden Alltagssituationen nur so weit annähern, dass eine Balance zwischen spezifischen und symbolischen Bedeutungen erhalten bleibt. Differenz zwischen addressiertem und verwendeten Medium entsteht durch die Sichtbarmachung von Effekten und Störfaktoren in beiden. Ettlingers diverse “außermalerische” Aktivitäten finden in den Arbeiten dieser Ausstellung, die sich einer Begegnung der Künstler/innen in Korea verdankt, einen thematisch konzentrierten Ausdruck: Die Kombinatorik seiner fließenden Bilderwelt umspannt hier die Inszenierungen von “ehrlicher” Authentizität, die bei Rock-Konzerten stattfindet, in Bühnendekorationen und Körperhaltungen, hier als transparent und mythenentleertes Gestenvokabular eines westlich kodierten “Rockismus” erscheinen.

Clemens Krümmel