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Julia Schmid   "Floratope"
5. Juli – 6. September 2008


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Aber aus diesem unbedingten Verismus.......wächst schließlich auch ein malerischer Eigensinn, der sich beharrlich gegen eine rein mimetische Lesart der Bilder stemmt. ......Wie auf einem Seziertisch werden die Pflanzen auf der stahlend weißen Leinwandfläche ausgebreitet und damit zur Disposition eines Verfahrens, das in erster Linie ......auf seine eigene malerische Realität pocht...... Balancierend zwischen mikroskopischer und makroskopischer Perspektive und mit einer oft ins Giftige , Übersteigerte , Künstliche reichenden Farbigkeit , formuliert sich das florale Angebot selbst als ein Zwitter zwischen suggestiver Gegenständlichkeit und unzu- gänglicher Fremdheit.




Die wechselnde Aufgeladenheit der Komposition zwischen maximaler Pflazendichte und relativer, das Weiss der Leinwand betonender Leere , sucht die Entsprechung zu der Stimmung und Struktur , welche die Künstlerin in ihren ‚Biotopen’ wahrgenommen hat.“* In der Beschränkung auf ein Biotop entstehen in Julia Schmids Bildern und Malereizyklen kartographische Subtexte der Gegenden, in denen sie sich jeweils aufhält, ebenso wie deren malerisches Portrait. Diesen malerischen Arbeiten stellt sie nun erstmalig in dieser Ausstellung eine Reihe fotografischer Autobahn-Fahrten gegenüber, auf denen jeweils die typisierten Ortsschilder ihrerseits eine subjektiive Auskunft über die Sehenswürdigkeiten der Gegend vermitteln wollen..

* Stephan Berg in: Julia Schmid „walk around the block“, Schloss Agathenburg, 2006