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Stefan Ettlinger, "Gütertrennung"
12.01. - 16.02.2008


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Ich freue mich, das neue Jahr mit einer Ausstellung neuer Werke von Stefan Ettlinger zu beginnen. Nachdem in meiner letzten Präsentation seiner Werke (2005) der Fokus auf seinen parallel zur Malerei laufenden Produktionsweisen lag, wird der Schwerpunkt dieser Ausstellung auf neuen Beispielen seiner Malerei liegen.

In den letzten Jahren ist es Stefan Ettlinger immer überzeugender gelungen, einen eigenständigen, undogmatischen Stil zu entwickeln .Seine Malereien setzen sich aus unterschiedlichen Einzelbildern - aus Fernseh-, Film-, Foto- und Videostandbildern - zusammen, wobei Überblendungen verschiedener Bildebenen eine immer größere Rolle spielen.

"Die Art und Weise , wie Stefan Ettlinger dabei das gleitend Zufällige, das Untragische beim Zappen durch die Fernsehkanäle mit der atmosphärischen Dichte in der Tradition eines Edvard Munch in Einklang bringt, macht unsere heute zunehmend durch die digitalen Medien bestimmte Wahrnehmung ästhetisch erfahrbar...
Stefan Ettlingers Malerei inszeniert dieses Mikrodrama unserer Wahrnehmung. Wer versucht, das Dargestellte als Geschichte oder Szene zu entschlüsseln, verfehlt die Wirkweise dieser Bilder." *

Stefan Ettlinger bleibt in seinen Bildern nach wie vor renitent gegenüber einer möglichen simplen Bildlogik. Er unterläuft Kausalität, Linearität, Kontinuität zugunsten einer Absichtslosigkeit des Bezugs. Auch wenn seine Methode sagt: "Alles ist absichtslos", so entwickelt sich das malerische Geschehen auf der Leinwand doch wie von selbst zu einer organischen und räumlichen Ordnung. Stefan Ettlinger versteht es als einer der wenigen zeitgenössischen Künstler, eine Malerei der fließenden Welt zu praktizieren.

* Matthias Winzen: Stefan Ettlinger, Staatliche Kunsthalle Baden Baden, 2004