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Heinz Breloh    "Die Anwesenheit des Bildhauers"


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Dazu mag passen, dass der Künstler nach einem ausgesprochen ‚klassischen’ Studium der Bildhauerei (bei Gustav Seitz, 1961-1963 in Hamburg und Fritz Wotruba, 1964-1968 in Wien) sich in den späten 1960er Jahren experimentellen Arbeitsweisen zuwendet. Brelohs Arbeiten dieser Zeit öffnen sich den damals ‚neuen’ Medien, Fotografie und Video, und expandieren zudem in den Bereich der Performance und Happenings sowie ins Installative. Die Fotografie fungiert dabei einerseits der Dokumentation, andererseits entwirft Breloh medienreflexive Stücke, die für die fotografische Abbildung inszeniert werden.

 In der beeindruckenden Intensität von Brelohs Arbeiten seine Bildhauerei als grandiose Syntheseleistung zu entdecken und hinter ihrem Gestus des Authentischen und Unmittelbaren,
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der selbst in den Bronzeabgüssen seiner in Ton hineingekneteten, aus der Modelliermasse herausgeriebenen  und tanzend ausgeformten Skulpturen erhalten bleibt, eine in der Tat höchst spezifische Form von Medialität sozusagen am Beispiel der Skulptur zu rekonstruieren, hilft die Aktualität dieses künstlerischen Ansatzes zu erkennen. Heinz Breloh hat sein hochgradig konzeptuelles Verständnis von Bildhauerei immer auch theoretisch reflektiert. Eine Notiz im Notizheft ´für Krimhild“´(1988) liest sich so: ‚Choreographie ist die Geometrie, die in der Ausführung zu leben beginnt, in dem sie an Unbedingtheit und totalitärem Anspruch verliert. Rationelles und Organisches verbinden sich zu dem Abenteuer.´" 

 (aus: Hans–Jürgen Hafner, Zum Medium machen, Juni 2012)